Ponte di Tiberio und Zeitpläne
- roehlprojekt
- 16. Okt. 2024
- 2 Min. Lesezeit
Das Ziel gestern war Rimini. Mit dem Rad. Laut Navi 59km, aber nur solange, wenn man die kürzeste Strecke fährt. Ich hatte die Idee, möglichst am Meer entlang zu fahren. Funktioniert vor allem dann nicht, wenn keine Wege vorhanden sind oder aber Wasserkanäle kilometerweit ins Land einschneiden. Naja, manchmal gab‘s auch Brücken oder sogar eine klitzekleine Elektrofähre. Am Ende waren es 64,12km für eine Richtung.
Natürlich war ich unterwegs auch baden. Dort, wo ich für die Unterbrechung mein Rad abstellte, war eine Frau damit beschäftigt, Boote zu reinigen, zu reparieren. Im Gespräch erzählte sie unter anderem, dass sie am nächsten Tag zu ihrem Mann auf eine Olivenfarm fahren wollte, um dort bei der Ernte zu helfen. Wir wären herzlich eingeladen, sie dort zu besuchen.
Der Weg nach Rimini bot im Grunde nichts Spektakuläres, wenn man mal davon absieht, dass insbesondere in Strandnähe jeder cm bebaut war. Auf der einen Seite mit Hotels, auf der anderen mit Bar‘s und Restaurants. Ich möchte mir garnicht vorstellen, was dort in der Saison abgeht. Aber zu erwähnen sind auf jeden Fall die vielen Sportmöglichkeiten. An jeder Bar oder Restaurant gab es Minigolf- ,Volleyball-, Padel- oder KinderSpielplätze. Für sportliche Betätigung ist also sehr gesorgt.
Und ich konnte beobachten, dass an vielen Stellen Bulldozer damit beschäftigt waren, Sandwälle vor den Restaurants aufzuschütten. Ist das der Schutz vor der nächsten großen Welle?
Gemäß den Touriführern teilt sich Rimini in zwei sehenswerte Bereiche. Einmal der Strand und zum anderen die Altstadt.
Ja, der Strand ist breit, aber mit den ganzen Bauten eher langweilig.
Die Altstadt ist durch römische Einflüsse geprägt und hat einige imposante Bauten aufzuweisen.
Allerdings fand ich das Fischerviertel (Borgo San Giuliano) auf der anderen Seite des Flusses mit seinen kleinen sich aneinander schmiegenden Häuschen sehr schön. Die dazu noch zum Teil zu Ehren Frederico Fellinis mit sogenannter Street-Art verziert sind. Ein paar Beispiele folgend:

Zu diesem Viertel gelangt man, wenn man die mehr als 2000 Jahre alte römische Brücke überquert, an der zwei Bauherren tätig waren: zuerst Augustus und danach Tiberius. Wenn man „Ponte di“ vor die Namen setzt, kann jeder Einheimische mit den zwei Namen etwas anfangen.

Die Brücke wurde sogar damals schon mit Marmor verziert.
Fellini zu Ehren gibt es in altehrwürdigen Mauern das Fellini-Museum zu bestaunen.

Da ich dann doch auf der Herfahrt und auch in der Stadt etwas gebummelt hatte, entschloss ich mich, mit dem Zug zurück zu fahren.
Und auch hier werden Pläne (wie schon bei der Brücke) nicht eingehalten.

Die vorletzte Spalte auf der etwas verpixelten Anzeige zeigen die Verspätungen. Mein Zug war nur mit 15 min dabei. Aber letztendlich kam ich wieder n Ravenna an.
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