Endlich wieder Verkehr
- roehlprojekt
- 8. Nov. 2023
- 3 Min. Lesezeit
In Bailén hatte ich den Bus in einem Schulenviertel geparkt. War eine sehr ruhige Nacht, aber auch nicht verwunderlich, da ja die Schulen nachts in der Regel nicht unterrichten. Von dort fuhr ich zu einer Tankstelle und platzierte mich etwa 3m vor einer Hauswand mit Blechverkleidung. Ich brauchte einen ruhigen Platz für die Videokonferenz, die anstand. Außerdem sollte er eben sein, damit ich mir vorher noch einen Kaffee kochen konnte.
Meine VC begann und irgendwann hörte ich Motorengeräusche in unmittelbarer Nähe. Als ich zwischendurch in den Spiegel blickte standen auf der einen Seite Auto's neben mir, auf der anderen Seite fuhr ein Auto ganz dicht schräg hinter mir vorbei. Mir war nicht klar, woher das Auto kam, konnte aber nicht nachsehen, da meine Konferenz noch lief. Nach Schluss bin ich sofort aus dem Bus raus und sah das Dilemma: ich hatte vor einem riesigen Werkstatttor geparkt. Glücklicherweise kamen die Autos trotzdem raus, zum reinfahren gab es noch einen zweiten Eingang. Und kein Spanier kam, um mich darauf hinzuweisen, dass ich eventuell stören könnte. Das stelle man sich mal bei uns vor!!!
Nach getaner Arbeit ging es ziemlich spät in Richtung Madrid weiter. Bei der Fahrt überlegte ich, womit ich mich heute noch belohnen könnte. So kam ich auf die Idee, mir ein Ticket für die Championsleaque zu buchen.
Und zwar spielte Atlético gegen Celtic Glasgow. Ticket erhielt ich online, mein Platz war direkt auf Höhe Mittellinie.

Je näher ich der Stadt kam, wurde der Verkehr immer dicker, auf zwei entgegenkommenden Autobahnen gab es stadtauswärts kilometerlangen Stau. Glücklicherweise befand sich der Campingplatz relativ am Rand der Stadt, so dass ich mit dem Bus nicht hinein musste.
Zum Stadion buchte ich mir einen Uber. Der erste kam erst näher, überlegte es sich dann doch anders und fuhr wieder in eine andere Richtung, obwohl er fest gebucht war( kann man ja schön in der App verfolgen). Der zweite kam mit 10 min Verspätung, da hatte ich aber schon 30 min gewartet. Der Fahrer konnte kein Englisch, meine Spanischkenntnisse hatten sich jetzt im Urlaub auch nicht wirklich verbessert, so dass wir stumm nebeneinander saßen. Er fuhr und ich beobachtete den immer träger werdenden Verkehr. Und dachte bei mir, wie schön war es doch ohne Verkehr, naja, fast ohne...Viele strömten tatsächlich mit dem Auto zum Stadion, dementsprechend langsam ging es vorwärts. Aber ich war 15 min vor Spielbeginn vor Ort. Mein Ticket-Dealer hatte mir noch eine Unmenge an Verhaltensweisen mitgeschickt. Die kurioseste war folgende: bitte nicht für den Gegner jubeln, wenn man bei den Fans der Heimmannschaft im Block sitzt. Dann würden die Ordner kommen und mich des Stadions verweisen. Hm.....nun bin ich ja weder Fan von Atlético noch von Celtic....also blieb auch alles ruhig. Dafür wurde ein schottischer Spieler des Platzes verwiesen, der hatte aber nicht gejubelt, sondern "nur" einen Heimspieler etwas rüde gefoult, wobei auch der Heimspieler in dem Moment das gleiche versuchte, nur war der Schotte schneller.
Celtic verlor verdient 6:0, Griezmann schoss ein schönes Seitfallziehertor, die Stimmung war super und tatsächlich hat es mir Spaß gemacht, dabei zu sein!
Mit Uber zurück zum Campingplatz, der Fahrer diesmal konnte nur französisch.
Heute Morgen eine eiskalte Dusche genommen, Warmwasser war nicht verfügbar....und nur deshalb war ich auf dem Campingplatz. Naja, hatte sehr aufweckende Wirkung, anschließend wartete noch Arbeit auf mich, u.a. wieder zwei Videokonferenzen.
Ich war auf jeden Fall frisch und munter dabei.
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