Ciudad de los Reyes
- roehlprojekt
- 22. Okt. 2023
- 3 Min. Lesezeit
Heute ist Sonntag und ihr habt meinen Blogeintrag sicher schon vermisst. Es ist ein grauer Morgen, Regen tropft aufs Dach, aber der Kaffee dampft schon.
Nach meiner Wanderung in der "Göttlichen" brauchte ich diesmal keine Blasen zu pflegen, einzig etwas Muskelkater war am nächsten Morgen zu spüren.
An dem Freitag Morgen setzte sich auch das schlechte Wetter der Nacht mit starken Windböen, teilweise heftigem Regen und einem Temperatursturz auf 7Grad( im Bus 12Grad) fort.
Also schaltete ich für das dann hoffentlich angenehme innere Klima meine Dieselstandheizung ein. Aber: Fehlermeldung, die besagte, dass Diesel fehlen würde. Was erstmal nicht erklärbar war, da der Tank halbvoll war.
Alternative: Gasheizung an. Funktionierte, wärmte und beruhigte.
Hatte auch soviel wie möglich kontrolliert und als Fehlerquelle ausgeschlossen. Blieb als einziges, unter den Bus zu kriechen. Dazu hatte ich aber wegen der Wetterlage nicht wirklich Lust drauf.
Ich beschloss, alles zu verstauen und "Kilometer" zu machen. Unterwegs noch mal kurz an eine Werkstatt ran, deren Spezialist aber erst am Samstag um 11Uhr kommen sollte. Also weiter auf der Straße.
Am Abend hatte ich die Hälfte der Strecke bis nach Málaga, wo ja am Montag Marén auf dem Flughafen auf mich wartet, geschafft.
Am Samstag frühzeitig los, um dann doch noch eine Werkstatt wegen der Heizung aufzusuchen, denn es hatte weiter niedrige Temperaturen in der Nacht.
Auch hier ein sehr freundlicher Spanier, der sich mit mir gemeinsam unters Auto legte, doch nichts fand. Und sein Spezialist hatte die ganze Woche hart gearbeitet und würde heute(am Samstag) nicht in die Werkstatt kommen.
Am Ende ein freundlich jovialer Schulterschlag mit der Bemerkung "in Málaga ist es warm". Ok, so war auch unsere Erwartung, also weiter ging es.
Die Resttour sollte jetzt über Córdoba bis nach Málaga führen.
Je südlicher ich kam, umsomehr setzte sich die Sonne gegen die Wolken durch, was die Laune natürlich erheblich besserte.
Und die Sonne verleitete mich von der Strecke in den Ort Trujillo abzubiegen, da die Stadtsilhouette von weitem spannend aussah.
Auf einem Hügel liegend, mit einer Burg versehen....
Ich kam in diese altertümliche Stadt(bereits unter den Römern erwähnt) und war sofort von dem Flair des Plaza Mayor eingefangen, weil er zum einen wie ein typischer italienischer Platz wirkte und vor allem mit fröhlichen, schön aussehenden Menschen bevölkert war. Hintergrund dafür war, dass offensichtlich mehrere Hochzeiten (unabhängig voneinander) stattfinden sollten. Es lag soviel Freude in der Luft, Lachen und viel "Geschnatter" war zu hören....

Die Damen waren zum Teil sehr auffallend in Farbe gekleidet(zitronengelb, margenta), viele in langen Kleidern, egal welchen Alters Stilettos tragend und manche auch mit Hut....

Trujillo ist eine Kleinstadt, deren Altstadtzentrum als Wiege der Conquistadoren bezeichnet wird. Gebürtig sind wohl sieben Conquistadoren, die sich an der Eroberung insbesondere Südamerikas mit wechselndem Erfolg beteiligten.
Hervorzuheben ist Francisco Pizarro(einer von drei Brüdern, der auch mit Cortéz weitläufig verwandt sein soll), dessen Reiterstandbild auf dem Hauptplatz steht.

Nach der Geschichte war er wesentlich an der Eroberung des Inka-Reiches(währenddessen Cortéz sich die Azteken untertan machte) beteiligt. Und er war 1535 Gründer von Ciudad de los Reyes, dem heutigen Lima. 1541 wurde er dort von spanischen Widersachern in seinem eigenen Palast ermordet.
Nachfolgend noch ein paar Sammelbilder.


Nach dem Besuch von Trujillo ging es weiter Richtung Córdoba, wo ich dann gestern aber nicht mehr ankam.
Mein Tank leerte sich, also runter von der Straße in einen Ort, genannt Don Benito, in dem es eine Tanke gab, wo der Diesel sage und schreibe nur 1,434€ pro Liter kostete. Und niemand stand an!

Wenn man, so wie ich, schon eine Weile unterwegs ist, muss man auch ab und zu den Sauger in den Bus halten. Hier war eine günstige Gelegenheit, der Tank war voll, also schnell noch saugen.
Beim Räumen nahm ich den Geruch von Diesel war, erst dachte ich, ok, hast gerade getankt, kommt daher....aber der Geruch wurde stärker und es kam ein Tropfgeräusch dazu....ja, es tropfte unten aus dem Bus. Um es kurz zu machen...die Dieselleitung, die vom Tank zur Heizung führte, bestand aus zwei Teilen, die sich jetzt endgültig voneinander getrennt hatten, denn am Freitag tropfte noch nix unter dem Auto. Also über Versicherung Autowerkstatt kontaktiert, die kam und reparierte. Reparatur innerhalb von 30 min erledigt, Heizung lief wieder. Puh....
Also Stellplatzsuche, Abendbrot und zufrieden ins Bett fallen.....ja, das war die aufregende Zeit bis gestern Abend....alles weitere dann im nächsten Blog.
Eujojoi, wat es allet jibt. Ja, war spannend. Schöne Bilder!
Tolle Erlebnisse und super geschrieben